Wie farip finanziert wird
Sponsoren für Erkundungen und Experimente
Das Suchen nach und Aufgreifen von interessanten Ideen der AfrikanerInnen in den Dörfern braucht Zeit. Und ebenso deren anschliessender Erkundung, bis klar wird worum es genau geht, was die Effekte sein könnten, wer das an die Hand nehmen will, und wie man es angehen müsste, um die wichtigen Fragen zu klären. Wir nennen dies “Scouting”. Dieses Scouting ist eine Besonderheit der farip, ganz gezielt auf den Zweck von farip ausgerichtet, guten noch schlummernden afrikanischen Ideen zum Durchbruch zu verhelfen. Das ist selbstverständlich noch weit vor jeder kommerziellen Umsetzung. Sponsoren finanzieren darum diese wichtige Erkundungsarbeit. Nicht zweckgebundene Gelder kann der Stiftungsrat auch im Scouting einsetzen.
Sponsoren für “aktive Vorhaben”
Sobald eine Idee soweit erkundet ist und klar ist, wer sie als kommerzielles Unterfangen an die Hand nehmen und ausprobieren will, entsteht ein “aktives Vorhaben”. Aktive Vorhaben sind also definierte Geschäftsideen, die sich noch in der vor-kommerziellen Phase befinden und weiter konkret von AfrikanerInnen ausgetestet werden, welche da ihre Geschäftsidee verwirklichen möchten. Sponsoren können zweckgebunden für solche definierten aktiven Vorhaben spenden. farip verhält sich dann den InitiantInnen gegenüber wie ein Venture-Kapitalist, allerdings ein “sozialer” Kapitalist mit weichen Investitions-Bedingungen, aber desto genauerer Beobachtung dessen was dann passiert. Weil man ja lernen will, was funktioniert und was nicht.
Sollte ein Vorhaben dann seine Darlehen zurückzahlen können, so werden die Gelder von farip wieder in gleicher Weise neu investiert, bis die Geschäftsabläufe so klar werden, dass ein Vorschlag für eine Start-up Firma möglich wird, in welche dann unter normalen Bedingungen investiert werden kann.
Sponsoren für Kapazitätserweiterung und Ausbildung
In der Zeit der vor-kommerziellen Phase des aktiven Vorhabens, und auch in der Start-up Phase, müssen die UnternehmerInnen oft viele neue Fertigkeiten erlernen und sich neues Wissen aneignen, insbesondere auch formale Geschäftsabläufe und Dokumentation. Und oft muss auch aufgrund des tiefen Bildungsstandes neues Personal intensiv auch in Grundkenntnissen ausgebildet werden, um überhaupt die kommerziell notwendige Geschäftsgrösse zu erreichen. Viel des Lernens muss im Austausch unter den KleinunternehmerInnen zu ihren konkreten Umsetzungserfahrungen geschehen. Damit wird man den komplexen und unterschiedlichen Situationen, in welchen sie stecken, gerecht. Die Ausbildung wird dadurch effektiver. Ausschliesslich nur instruktives Vortragen und lernen hilft da nicht weiter. Sponsoren können zweckgebunden für solche Ausbildungsbemühungen spenden.
Entwicklungsorganisationen für spezifische Aufträge
Entwicklungsorganisationen oder Regierungsstellen können farip beauftragen, in einer bestimmten Gegend oder zu einem bestimmten Thema zu erkunden, ob das Vorgehen der farip überhaupt angewandt werden könnte, und wenn ja, vorzuschlagen, wie es nützlich eingesetzt werden könnte. Solche Aufträge werden als übliches Consulting behandelt.
farip zielt darauf ab, die Hälfte der verfügbaren Finanzen für Scouting und Ausbildung einzusetzen, und die andere Hälfte in aktive Vorhaben. Diese Aufteilung gründet in der Erfahrung, dass die besten Ideen in den afrikanischen Dörfern oft in der Umsetzung so komplex sind, dass sie selten je soweit kommen, dass Finanzgeber überhaupt von ihnen hören.